Wie weiter mit den Anti-Atom-Protesten?

Zehntausende haben im Herbst 2010 gegen die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke demonstriert. Der Castor-Transport in das Wendland wurde durch Blockaden, Schottern und weitere Aktionen so lang behindert wie nie zuvor.

Gegen mehr als tausend Anti-AKW-GegnerInnen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Lüneburg, weil sie die Absicht erklärt haben, den Schienentransport durch das Entfernen von Schotter aus den Gleisen unmöglich zu machen.

Im Wendland selbst herrschte im Herbst der Ausnahmezustand: per Allgemeinverfügung wurden Demonstrationen verboten, die Polizei wandte unverhältnismäßige Zwangsmitteln, es kam zu über 1.000 zum Teil schwersten Verletzungen nach CS-Gaseinsatz, europäische Polizeibeamte wurden rechtwidrig eingesetzt, Polizeikessel ohne Rechtsschutz und Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss angeordnet. Beobachter/innen und JournalistInnen wurden massiv behindert.

Der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) erklärte dazu: „Das Vorgehen der Polizei während des Castortransports lässt befürchten, dass in diesem Rahmen rechtswidrige Strategien der Eindämmung großer demokratischer Protestbewegungen, die allein mit legalen polizeilichen Mitteln nicht kontrollierbar erscheinen, geübt und durchgesetzt werden sollten.”

Für 2011 stehen nun zahlreiche Castor-Transporte – evtl. auch durch Düsseldorf – ins Zwischenlager Ahaus an, im Herbst wahrscheinlich ein erneuter Castor-Transport ins Wendland. In Duisburg-Wanheim werden in der dortigen „Konditionierungsanlage“ radioaktive Abfälle für die „Endlagerung“ verpackt. Wir wollen uns über den Sachstand in Duisburg-Wanheiom und Ahaus informieren. Und: 2011 jährt sich am 26. April zum 35. Mal der Super-Gau von Tschernobyl. Auch das sollte Anlass für Aktionen und Veranstaltungen sein.

Das Anti-Castor-Bündnis Düsseldorf lädt dazu ein, auf die Atom-Proteste 2010 zurückzublicken, sich über den aktuellen Stand zu den Repressionen gegen AtomkraftgegnerInnen zu informieren und über die geplanten Anti-AKW-Aktionen 2011 zu sprechen. Als Gesprächspartner nehmen teil:

Mischa Aschmoneit, Pressesprecher der Kampagne „Castor schottern!“
Ulf Kemper, Duisburg, Mitglied der BI „Kein Atommüll in Ahaus!“
Mattes Wallenfang, Ökotop Heerdt e.V.
Eintritt: frei
Veranstalter: Anti-Castor-Bündnis Düsseldorf

Wann und wo? 24.01.11 Montag um 19.30 Uhr im Zakk (Raum 4)

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