Eine mit über 80 AktivistInnen aus 40 Initiativen und Organisationen
ausgesprochen gut besuchte Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Bewegung
in NRW hat am 21. Januar in Oberhausen ihren Fahrplan zur Verhinderung
der Castor-Transporte in NRW aufgestellt; aus Düsseldorf waren das
Anti-Castor-Bündnis sowie die initiative k und see red! vertreten.
Hauptthemen der Konferenz waren die von Landes- und Bundesregierung
geplanten Transporte von 152 Castoren aus dem Atom-Forschungszentrum
Jülich in das Zwischenlager Ahaus, der Ausbau der
Urananreicherungsanlage in Gronau und die
Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim. Zudem wurde auf
der Konferenz bekannt, dass Ende März hochradioaktive plutoniumhaltige
MOX-Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum AKW Grohnde
transportiert werden sollen.
Genehmigt sind die Castor-Transporte, die allesamt über Autobahnen
führen werden, noch nicht, für die Jülich-Ahaus-Transporte ist zuvor
noch ein „Leertransport“ als „Generalprobe“ durchzuführen. Im
Anschluss daran soll die Genehmigung der Transporte durch das
Bundesamt für Strahlenschutz erfolgen. Widerstand gegen die Transporte
sei von der Landesregierung aus SPD und Grünen nicht zu erwarten,
erklärte der Grünen-Vertreter Robert Zion auf der Konferenz. „Die
Landesregierung ist Durchführungsbehörde und kann keinen ziivilen
Ungehorsam leisten. Das wäre auch falsch, wenn sie es täte.“, erklärte
der Mitarbeiter des atompolitischen Sprechers der
Grünen-Landtagsfraktion.Zum Widerstand gegen die gefährlichen Atommülltransporte rufen
hingegen die Anti-Atomkraft-Initiativen auf: am Samstag, 25.02.,
findet unter dem Motto „Dem Castor entgegen“ ein erster
Autobahnaktionstag statt: Von Ahaus startet auf der Transportroute ein
Autokonvoi nach Duisburg zur Atommüllkonditionierungsanlage der GNS,
von dort geht es nach einer kurzen Kundgebung und einem
Blockadetraining weiter nach Jülich, wo mit einer Abschlusskundgebung
der Aktionstag enden wird. Parallel zum Konvoi wird es zudem weitere
Protestaktionen an Autobahnen und auf Autobahnbrücken geben.
Für den erstenTag X, den Tag des Probetransportes, sind zahlreiche
Aktionen entlang der Route geplant. Hierzu ist für alle, die mitwirken
wollen, wichtig, sich in die örtlichen Telefonketten-Listen
einzutragen. Es wird allgemein damit gerechnet, dass der
Probetransport und alle folgenden Transporte in einer Abend- oder
Nachtaktion vonstatten gehen werden.
Sollte die noch ausstehende Transport- und Einlagerungsgenehmigung für
den Jülicher Atommüll in das Ahauser Atommüll-Lager erteilt werden,
wird es am darauf folgenden Tag in Ahaus und Jülich Aktionen an den
Atomanlagen geben.
Mit einer Großdemonstration am 11.03. in Gronau wird die
Anti-Atomkraft-Bewegung an die Katastrophe von Fukushima erinnert. In
Jülich wird es zudem am Ostermontag, 9. April, einen Ostermarsch
geben, um die Verbindung von militärischer und friedlicher Nutzung von
Atomkraft zu thematisieren.
Wer sich mit Hintergrundwissen versorgen möchte, sollte diesen Termin
nutzen: Am 04.Februar findet in Münster die Internationale
Urankonferenz statt, mit Informationen zu Themen wie Gefahren des
Uranabbaus, Urantransporte und Uranmunition geben, aber auch
Diskussionen und Pläne für den weiteren Widerstand.
www.Urankonferenz2012.de.
Informationen zum Autobahnaktionstag und zur jeweils gemeinsamen
Anreise zu den diversen Aktionen sowie zu möglichen Transportterminen
gibt es für Düsseldorf beim Anti-Castor-Bündnis unter
http://www.castor-duesseldorf.de/ sowie bei see red! unter
www.anti-kapitalismus.org